Tragweite ‐ Resilienzförderung inner- und außerhalb der Schule

Pädagogische Fachkräfte spielen eine zentrale Rolle, indem sie eine unterstützende Umgebung schaffen. Das Projekt „Tragweite – Resilienzförderung inner- und außerhalb der Schule“ unterstützt Schulen beim Aufbau diskriminierungssensibler und sicherer Lernorte im Kontext von (Flucht-)Migration.

Denn Kinder und Jugendliche sind talentiert, wissbegierig und offen für Neues. Zum Lernen brauchen sie ein sicheres, stabiles Umfeld – besonders, wenn sie durch (Flucht-)Migration belastet sind. Viele haben ihre Heimat unfreiwillig verlassen und traumatische Erfahrungen gemacht. Ein sicheres Lernumfeld hilft ihnen, diese zu bewältigen.

Resilienzförderung

Sichere und diskriminierungssensible Lernorte gestalten

Kostenlos

Für teilnehmende Schulen

Lokale Netzwerke

Aufbau und Begleitung lokaler Netzwerkstrukturen

ZIELE

Durch die Weiterbildung und regionale Vernetzung pädagogischer Fachkräfte in Schule und außerschulischen Bildungseinrichtungen fördert das Programm Tragweite den chancengerechten Zugang zu Bildung für neuzugewanderte Schüler*innen und setzt sich für einen stärkenorientierten Lern- und Sozialraum ein.

GEEIGNET FÜR

  • Pädagog*innen und Fachkräfte an Schulen
  • Pädagog*innen in außerschulischen Bildungseinrichtungen

Wo sind Tragweite-Angebote buchbar?

Buchen Sie Tragweite an den Standorten Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bayern und Sachsen-Anhalt. Wir besuchen Sie vor Ort an Ihrer Schule oder bieten einen digitalen Lernraum an.

Angebote

  • Online- und Präsenzfortbildungen für Pädagog*innen in den Bereichen Antidiskriminierung, Sprachsensibilität/Mehrsprachigkeit und Sicherer Lernort – modular buchbar
  • Online-Selbstlernkurse für Pädagog*innen
  • Begleitende Materialien für den Unterricht und außerschulische Bildungsangebote
  • Regionale Netzwerkangebote zu unterschiedlichen Themen im Bereich Resilienzförderung  (Antidiskriminierung, Mehrsprachigkeit und Sichere Lernorte)

Unsere Tragweite-Workshops sind für alle Schularten konzipiert und können durchgängig über das ganze Schuljahr hinweg gebucht werden. Teilnahmevoraussetzung ist die Vereinbarung von drei Workshopterminen, eine verbindliche Teilnahme sowie eine offene Haltung gegenüber rassismuskritischen Inhalten und die Bereitschaft zur (Selbst)Reflexion der eigenen pädagogischen Praxis.

Mindestteilnehmendenzahl pro Schule: 8 Personen

Dauer: Eine Veranstaltung dauert 3 Stunden

Format: vor Ort in deiner Schule oder digital (nach Absprache)

Alle Angebote im Rahmen von Tragweite sind kostenfrei zugänglich.

  • Inhalte der Tragweite-Workshops

Modul 1/3 Vielheit verbindet: Gemeinsam gegen Diskriminierung

Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt – in unserer Sprache, in Bildern, in unseren Denk- und Verhaltensmustern sowie in unseren Institutionen. Im schulischen Umfeld sind rassistische Strukturen oft unsichtbar. Gemeinsam wollen wir Diskriminierung und Rassismus in der Schule erkennen, kritisch hinterfragen und aktiv dagegen vorgehen.

Workshopinhalte:

  • Rassismus erkennen und verstehen – Lerne, wie Rassismus funktioniert und welche Auswirkungen er auf Einzelpersonen und Gemeinschaften hat.
  • Rassismus im (Schul-)Alltag – Entdecke, wie Rassismus deinen Alltag beeinflusst und was du dagegen tun kannst.

Eingeladen sind alle interessierten Kolleg*innen der Schulgemeinschaft!

 

Modul 2/3 Vielheit verbindet: (M)eine Rolle im System

Diskriminierungskritische Bildungsarbeit bedeutet, sich selbst und seine Rolle in der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. Es geht darum, die eigene Verstrickung in Machtstrukturen sowie die eigenen Positionierungen zu erkennen und zu reflektieren. Gemeinsam wollen wir unsere Wahrnehmungs-, Denk und Verhaltensmuster und deren (unbeabsichtigten) Auswirkungen analysieren und uns für unterschiedliche Perspektiven sensibilisieren.

Workshopinhalte:

  • Perspektivenwechsel und eigene Möglichkeitsräume -Lerne unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und verstehe wie gesellschaftliche Positionierungen unsere Möglichkeiten und Perspektiven beeinflussen.
  • Bewusstsein und Reflexion der eigenen Rolle – Lerne welchen Einfluss deine Positionierungen auf dich und andere haben.
  • Eingeladen sind alle Interessierten der Schulgemeinschaft!
Modul 3/3 Vielheit verbindet: Bewusst (weiß) sein & Verantwortungsübernahme

Wir leben in einer Welt, die durch rassistische Strukturen geprägt ist. Um diese zu erkennen und abzubauen, ist eine bewusste Auseinandersetzung mit struktureller Ungerechtigkeit und unterschiedlichen Lebensrealitäten notwendig. Weiße Privilegien, als Ausdruck von Rassismus, sind in allen gesellschaftlichen Bereichen zu finden, und die Institution Schule bildet dabei keine Ausnahme. Gemeinsam wollen wir einen Prozess starten, der die Privilegien der weißen Dominanzgesellschaft im Kontext Schule hinterfragt und Ungerechtigkeiten aufdeckt sowie individuelle und kollektive Schutzstrategien entwickelt.

Workshopinhalte:

  • Kritisches Weißsein – Lerne wie Weißsein als gesellschaftliche Norm und Machtstruktur funktioniert und welche Privilegien damit verbunden sind.
  • Abwehrmechanismen und Unsicherheiten – Lerne deine Abwehrmechanismen zu identifizieren und zu benennen, um Unsicherheiten abzubauen.
  • Empowerment und Powersharing – Lerne Konzepte, Methoden und Ansätze für die Umsetzung von Empowerment und Powersharing kennen und zu entwickeln.

Eingeladen sind alle Interessierten der Schulgemeinschaft!

    Modul 1/3: Sprache(n) und Macht

    Gemeinsam sind wir viele. Und wir sprechen vielen Sprachen. Aber haben diese Sprachen auch in unserem Schulalltag ausreichend Raum?

    Und wer ist hier eigentlich mehrsprachig?

    In lockerer Atmosphäre und anhand zahlreicher Praxisbeispiele setzen wir uns im Workshop mit diesen Fragen auseinander und erarbeiten leicht umsetzbare Ideen für einen wertschätzenden Umgang mit Mehrsprachigkeit.

    Workshopinhalte:

    • Wie Sprache und Macht zusammenhängen
    • Was das alles mit dem System Schule zu tun hat
    • Wie mehrsprachige Kompetenzen selbstverständlicher Teil unserer Schulkultur und unserer Unterrichtspraxis werden können

    Eingeladen sind alle interessierten Kolleg*innen der Schulgemeinschaft!

    Modul 2/3: Mehrsprachigkeit in jedem Unterricht

    Mehrsprachigkeit ist der Normalzustand und eine wichtige Ressource für Lernende, um sich Lerninhalte zu erschließen und Momente der Zugehörigkeit zu erleben. Als Lehrkräfte wissen wir aber oft nicht, wie wir mehrsprachige Kompetenzen gezielt in unseren Unterricht einbinden können und welche Methoden sich dafür eigenen.

    In diesem Workshop überlegen wir gemeinsam, wie wir Mehrsprachigkeit sichtbar(er) machen können und wie mit wenigen Tricks JEDER (Fach-)Unterricht mehrsprachig gestaltet werden kann.

    Workshopinhalte:

    • Kreative Zugänge zu Sprachen
    • Mehrsprachige Methoden & didaktische Tipps für jeden (Fach-)Unterricht
    • Nachhaltige Veränderungen für eine sprachensensible Schulgemeinschaft

    Eingeladen sind alle interessierten Kolleg*innen der Schulgemeinschaft!

    Modul 3/3: Sprachensensibilität – sprachliche Hürden erkennen und abbauen

    Sprache umgibt uns überall und Bildungssprache ist der Schlüssel für Bildungserfolg. Doch was macht die deutsche Bildungssprache eigentlich so komplex und wie hängt Sprache eigentlich mit meinem Fachunterricht zusammen? Gemeinsam beleuchten wir die sprachlichen Herausforderungen, die beim Lernen überwunden werden müssen, erarbeiten Handlungsoptionen für den eigenen Fachunterricht und die Kommunikation in der Schulgemeinschaft.

    Workshopinhalte:

    • Was macht die deutsche Sprache eigentlich so komplex?
    • Methoden für den sprachensensiblen Unterricht
    • Übungen für deinen Fachunterricht
    • Nachhaltige Umsetzung in der Schulgemeinschaft

    Eingeladen sind alle interessierten Kolleg*innen der Schulgemeinschaft!

    Diese Workshops werden von unserem Kooperationspartner IRC Deutschland durchgeführt. Anfragen nehmen wir gerne entgegen.

    Modul 1/3: Belastungserleben von geflüchteten Kindern und Jugendlichen

    Im ersten Modul lernen Sie das Grundkonzept des toxischen Stresses kennen und wie sich langanhaltende und einschneidende Belastungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken können. Mit dem Rahmengerüst des HealingClassrooms-Ansatzes von IRC blicken wir gemeinsam darauf, wie Lernorte einen Gegenpol zu diesem Belastungserleben herstellen können. Ausgehend davon werfen wir einen ersten Blick darauf, wie stabile, verlässliche und beziehungsorientierte Rahmenbedingungen in der Schule die Resilienz stärken und diese zu einem sicheren Ort zum Lernen machen können — und was Sie davon schon in Ihrer Arbeit umsetzen.

    Modul 2/3: Schutzfaktoren zur Schaffung sicherer Lernorte

    Aufbauend auf Modul 1 werden Impulse, Ansätze und Methoden zur Förderung eines sicheren Lernumfeldes vorgestellt, im Austausch mit Kolleg*innen diskutiert und die Umsetzung in der eigenen pädagogischen Arbeit reflektiert. Im Rahmen des HealingClassrooms-Ansatzes liegt der Fokus dabei auf der Stärkung der Kontrollüberzeugung, des Zugehörigkeitsgefühls, des Selbstwertgefühls, der Positiven Beziehungen, und der Intellektuellen Anregung. Gemeinsam werden Ansätze und Ideen für die Umsetzung in der eigenen Arbeit zur Stärkung dieser Schutzfaktoren erarbeitet.

    Modul 3/3: Sozial-emotionales Lernen und Achtsamkeit

    Im dritten Modul steht die gezielte Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen im Mittelpunkt. Mit dem HealingClassrooms-Ansatz blicken wir gemeinsam auf die Bedeutung und Stärkung von Exekutivfunktionen, Gefühlsregulierung, Beziehungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Beharrlichkeit und Achtsamkeit. Neben der Vorstellung konkreter Übungen, wird gemeinsam erarbeitet, wie die sozial-emotionalen Kompetenzen und die Einbindung von Achtsamkeit konkret im Lernalltag gefördert und eingeplant werden können.

    • Lokale Netzwerke

      Im Rahmen des Programms initiieren oder begleiten wir den Auf- und Ausbau lokaler Netzwerkstrukturen. Das können Austauschräume für Pädagog*innen sein, Empowermentangebote in Kooperation mit lokalen Organisationen oder die Stärkung von Schnittstellenarbeit in der eigenen Kommune. Du hast eine Idee für eine Netzwerkbegleitung? Dann sprich uns gerne an.

    Sie haben Interesse?

    Bei Interesse melden Sie sich bitte über unser Kontaktformular. Sie können jederzeit mit Ihrer Schule in das Programm einsteigen. Sprechen Sie uns auch gerne auf individuelle Lösungen an.

    Alina Baur

    Bildungsreferentin Tragweite, Hamburg

    Kimberly Menzel

    Bildungsreferentin Tragweite, Niedersachsen

    Senden Sie uns eine E-Mail

    SchlaU–Werkstatt für Migrationspädagogik gGmbH
    Schertlinstr. 4
    81379 München

    Tel.: +49 176 60389421
    E-Mail: info(at)schlau-werkstatt.de